Sehr geehrte Damen und Herren!
Hochgeschätzte Ehrengäste, liebe Freunde!
Ich darf Sie alle herzlich begrüen und freue mich, dass so viele bedeutende PersÖnlichkeiten, hochrangige Politiker und Universitätsprofessoren, Rechtsanwälte, ärzte, Botschafter, Oberrabbiner und Rabbiner heute hier zusammengekommen sind.
Dafür danke ich herzlich.
Ich bin es nicht gewÖhnt, in der deutschen Sprache Reden zu halten und bitte daher um Ihr Verständnis. Ich werde meine Rede auch mÖglichst kurz und sachlich halten, um dann das Wort an meine hochgeschätzten Kollegen und die Ehrengäste zu übergeben.
Die Situation, in der sich das thoratreue, gläubige Judentum seit Jahrzehnten befindet, ist äuerst schwierig, ja fast unerträglich. Die weltpolitische Entwicklung insbesondere im Nahen Osten lässt uns schwere Gefahren für unsere Zukunft und die unserer Kinder fürchten. Dies hängt mit vielen Irrtümern und Lügen über den wahren Charakter des Judentums zusammen, die weltweit verbreitet und geglaubt werden. Insbesondere in Deutschland und Österreich sind viele Tatsachen tabuisiert, und wer es wagt, sie anzusprechen, setzt sich groen Gefahren aus. Dennoch wollen wir bei dieser internationalen Konferenz diese Tatsachen auf den Tisch legen und daraus auch Schlussfolgerungen ziehen, denn nur so kann sich die Lage ändern, woran jeder von uns nur Interesse haben kann.
Gerade jetzt, anlässlich der Theodor Herzl-Feierlichkeiten, müssen einige grundsätzliche Punkte angesprochen werden, die wesentliche Grundsätze der jüdischen Religion betreffen. Die staatlichen Feiern hier in Österreich und in anderen Ländern erwecken ja den Eindruck, als wäre der Zionismus mit dem Judentum gleichzusetzen oder zumindest eine legitime, politische Richtung des Judentums. Das Gegenteil ist der Fall!
Bevor wir diese Tatsache weiter erklären, müssen wir aber feststellen, dass es sich bei unserer Kritik nicht um eine politische Kritik handelt, sondern wir einzig und allein vom Standpunkt unserer Religion, also unseres Glaubens aus, sprechen. Wir bringen keine politischen, sondern religiÖsen Gründe vor, denn von der Politik halten wir uns aus moralischen und religiÖsen Prinzipien grundsätzlich fern.